Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Belletristik

~Fantasy in 3D~

13/2011
Das Lied von Eis und Feuer 02: Das Erbe von Winterfell - George R.R. Martin
Verlag: Blanvalet - Seiten: 576

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Feuer2.jpgKurzbeschreibung: Verfall bedroht die Sieben Königreiche. Joffrey, der Sohn der dunklen Königin Cersei, tritt nach dem Tod von Robert Baratheon dessen Nachfolge an. Doch auch der finstere Stannis und der charismatische Renly Baratheon, die beiden Brüder Roberts, erheben Anspruch auf die Krone. Und Robb Stark, König im Norden, will sich für den Tod seines Vaters rächen und seine Schwester vom Hofe Joffreys befreien. Unterdessen züchtet Daenerys, die im Exil lebende letzte rechtmäßige Thronerbin, drei Drachen heran, und grässliche Kreaturen streifen im Verwunschenen Wald umher...

Das fantastische Fantasy-Epos geht weiter. HIER hatte ich Euch Teil 1 beschrieben, Die Herren von Winterfell. 

Von Teil 1 war ich ja schon so überaus begeistert, aber Teil 2 übertrifft das nochmal um einiges.

Was daran liegen mag, dass man sich ja in Teil 1 so langsam an alle Personen herangetastet und sie kennengelernt hat und dank Anhang nicht den Überblick verloren hat.
Im zweiten Teil nun kann man sich noch mehr drauf einlassen, allerdings nicht allzu lange. Denn wo die Welt plötzlich noch in Ordnung scheint, ist auf einmal nichts mehr wie es war.

Auch hier wieder diese überraschenden Wendungen, die auch mal einen liebgewonnenen Protagonisten plötzlich aus dem Leben hebt. Nein, keinen Anspruch auf ein Happy End. Vielleicht eine Zutat für das erfolgreiche Fantasy-Rezept??

Von der Handlung möchte ich nicht viel preisgeben, schon allein aus eben Erwähntem, damit nicht zuviel vorweggenommen wird und vielleicht den Lesespaß trübt. Die Kurzbeschreibung ist da schon sehr forsch.

Einen Hauptanteil dran was diese Romane so besonders macht, hat wohl diese ganz besondere Zeichnung der Charaktere. Es scheint so als hätte George R.R. Martin für jede Figur eine spezielle Rezeptur entwickelt, diese zusammengemixt, probiert, ein wenig nachgewürzt und dem ganzen Leben eingehaucht. Ja die Personen leben und erscheinen dreidimensional. Ich bin momentan mittendrin in Teil 3 und bin nach wie vor fasziniert.

Über mich 15.05.2011, 09.58 | (4/4) Kommentare (RSS) | TB | PL

~Vielschichtig und Fesselnd~

12/2011
Das Lied von Eis und Feuer 01: Die Herren von Winterfell - George R.R. Martin
Verlag: Blanvalet - Seiten: 576

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Winterfell1.jpgKurzbeschreibung: Die letzten Tage des Sommers sind gekommen. Eddard Stark, Herrscher im Norden des Reiches, weiß, daß der nächste Winter Jahrzehnte dauern wird. Als der engste Vertraute des Königs stirbt folgt Eddard dem Ruf an den Königshof und wird dessen Nachfolger. Doch um den Schattenthron des schwachen Königs scharren sich Intriganten und feige Meuchler. Eddard sieht sich von mächtigen Feinden umzingelt, während seine vielköpfige Familie in alle Winde verstreut wird. Die Zukunft des Reiches steht auf dem Spiel....

"Das vielleicht beste Fantasy-Epos überhaupt." sagte Marion Zimmer Bradley (Die Nebel von Avalon). Ich vermag das nicht zu beurteilen, dazu hab ich einfach zuwenig Fantasy gelesen. Aber ich bin von dem Ideenreichtum des Autors schier fasziniert. Er lässt mit seiner Phantasie eine ganz eigene Welt erstehen - den Kontinent Westeros, samt seiner Geschichte und Historie.

Das Herrscherhaus der Targaryen, das Blut der Drachen, wurde nach fast 300 Jahren Alleinherrschaft gestürzt. Der einstige Rebellenführer Robert Baratheon führte 15 Jahre die Krone der sieben Königslande, bis er des Herrschens müde wird und sich mehr der Jagd und dem Wein hingibt. Als sein engster Vertrauter ermordet wird holt König Robert seinen alten Freund Eddard Stark als neue Rechte Hand an den Königshof. Seine Töchter Sansa und Arya ziehen mit ihm um das höfische Leben kennen zu lernen, seine Söhne Robb und Brandon bleiben in Winterfell.
Eddard deckt ziemlich schnell ein Geheimnis auf und und ist von Intriganten und Feinden umzingelt, schwer jemandem zu vertrauen, wenn offensichtliche Freunde plötzlich keine mehr sind. Allem voran der Königin Cersei. Eine Dame aus dem Hause Lannister, in mächtiger Position. Da werden Fäden gesponnen und wenn man nicht aufpasst verfängt man sich leicht und kommt aus dem Spinnennetz nicht mehr heraus und das betrifft die gesamte Familie Stark die zwischenzeitlich in allen Himmelsrichtungen verstreut ist.

Neben den Machtkämpfen der Adelsfamilien grenzen sich zwei weitere Handlungsstränge ab.
Da gibt es zum einen die Mauer an der abgelegenen Nordgrenze des Reiches und deren Nachtwache, die Männer in Schwarz. Dorthin wurde Eddard Starks Bastard Jon Snow "abgeschoben" und sieht sich einer noch unsichtbaren Gefahr gegenüber.

Und östlich von Westeros probiert die letzte Targaryen-Prinzessin Daenerys mit Hilfe eines wilden Reitervolkes den Thron zurück zu erobern.

Umfangreich und vielschichtig, was natürlich unzählige Protagonisten zur Folge hat. Die Wichtigsten sind aber im Anhang nach ihren Häusern und Geschlechtern aufgegliedert und erstaunlicherweise muss man nach geraumer Zeit gar nicht mehr nachschlagen, zumindestens ging es mir so.

Die Kapitel tragen immer den Namen einer bestimmten Hauptperson aus eben deren Blickwinkel die Geschichte auf den folgenden Seiten erzählt wird.
Und eben diese von George R.R. Martin so absolut realistisch gezeichneten Charaktere machen einen Großteil des Faszinosums aus. Keinesfalls einschichtig oder klischeehaft, sondern tiefgründung und absolut menschlich sind die Protagonisten dargestellt. Und man verteilt seine Sympathien nicht ausschließlich an die "Guten". Man leidet mit Ihnen, kann Ängste und beinahe Schmerz nachempfinden. Die Handlung ist nicht vorhersehbar und man liest sich förmlich in einen Sog hinein, Spannung pur und das Schicksal ist was es eben ist - SChicksal, und das trifft nicht nur die "Bösen".

Das Englische Original (A Game of Thrones) wird vom deutschen Verlag in zwei Bücher aufgeteilt, und daher empfielt sich im Zusammenhang auch gleich Teil 2 Das Erbe von Winterfell zu lesen. Bin mit Teil 2 fast fertig ;-)   (4 Originale gibt es bislang, Band 5 soll im Sommer erscheinen)

Anspruchsvolle Fantasy - Achtung - macht süchtig ;-) Und Teil 3 sollte heute mit der Post ankommen!
Ich bin absolut begeistert und freu mich schon wenns weitergeht!


Über mich 07.04.2011, 10.38 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

~Ein Buch, das Menschen töten und die Welt zum Einsturz bringen kann~

3/2011
Die Teufelsbibel - Richard Dübell

teufelsbibel.jpgBöhmen 1572. In einem halb zerstörten Kloster wird der achtjährige Andrej Zeuge eines schrecklichen Blutbads. Zehn Menschen, darunter seine Eltern, werden brutal ermordet. Andrej kann fliehen und nimmt eines der besten gehüteten Geheimnisse der Kirche mit sich: das Wissen um die Existenz des Codex Gigas - der Teufelsbibel. Ein Dokument, das drei Päpste das Leben kosten und die Macht haben soll, das Ende der Welt einzuläuten. Sieben schwarz gekleidete Mönche haben geschworen, das Geheimnis der gefährlichen Handschrift zu behüten. Wer zu viel darüber weiß, muss sterben. Denn der Codex, so heißt es, stammt aus der Feder des Teufels....

Mein erster Dübell, aber bestimmt nicht mein letzter, soviel kann ich schon sagen. Ich habe die letzten Tage das Buch nur weggelegt wenn ich einschlief, so sehr hat es mich gefesselt. Derweilen ist es wahrlich nicht einfach zu lesen. Der Schreibstil ist sehr elegant und anspruchsvoll und durch die verschiedenen Handlungsstränge zu anfangs fand ich es ein wenig schwierig mich mit den diversen Charakteren zurechtzufinden, aber dank Personenregister keine unmögliche Aufgabe ;-)
Aber auch genau diese Parallelität macht diese fast schon unerträgliche Spannung aus, dazu immer wieder unerwartete Wendungen auf dem Weg zum dramaturgischen Höhepunkt.
Die Charaktere alle sehr glaubwürdig gezeichnet, keinesfalls eindimensional, darunter auch einige sehr interessante historische Persönlichkeiten, wie z. B. Kaiser Rudolf von Habsburg, Melchior Khlesl - einst Bischof von Wien, verwoben mit historischen Daten (wie z.B. den Hugenottenkriegen) und Ereignissen in eine fiktive Handlung, was dabei dichterische Freiheit ist hat der Autor im Nachwort erläutert. Und Richard Dübell sitzt ein wenig der Schalk im Nacken, denn es gibt einige sehr humorvolle Passagen an denen ich wahrlich herzhaft lachen konnte. In sich abgeschlossen gibt es aber zwei Nachfolgeromane "Die Wächter der Teufelsbibel" und "Die Erbin der Teufelsbibel" die ich mir auf alle Fälle auf den SUB packen werde!
Ein historischer Thriller - sehr lesenswert!!



Über mich 24.01.2011, 20.02 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

~Sterben, wo andere Urlaub machen~

2/2011
Föhnlage - Jörg Maurer

Foehnlage.jpgBei einem Konzert in einem idyllischen bayerischen Alpen-Vorort stürzt ein Mann von der Decke ins Publikum - tot. Und der Zuhörer, auf den er fiel, auch. Kommissar Jennerwein nimmt die Ermittlungen auf: War es ein Unfall, Selbstmord, Mord? Er schlägt sich mit widersprüchlichen Zeugenaussagen herum, die Einheimischen spekulieren genussvoll bei Föhn und Bier. Was hatte der Gestürzte oben auf dem Dachboden zu suchen? Und warum ist der hoch angesehene Bestattungsunternehmer Ignaz Grasegger auf einmal so nervös? Derweil muss Jennerwein einen verdächtigen Trachtler durch den ganzen Ort jagen und stößt unverhofft auf eine heisse Spur...

Früher gabs Heimatromane, heute gibts Alpenkrimis ;-) Aber garantiert mit bedeutend mehr Humor als die früheren Alpenschmonzetten - zumindestens wenn der Autor Jörg Maurer heißt und seines Zeichens Kabarettist ist.
Die 336 lesen sich schnell und kurzweilig und es gab einige Stellen wo ich herzhaft lachen musste. Ganz besonders köstlich ist es natürlich wenn ein Bayer seinen eigenen Volksstamm aufs Korn nimmt und die Eingeborenen sanft eigen und zärtlich stur beschreibt ;-) Selbstverständlich kommen auch die Preußen und andere Gruppen, wie z.B. die Polizei nicht zu kurz. *gg*
Und trotz aller Komik hat man doch einen spannenden und gut durchdachten Krimi vor sich, der mit immer neuen Wendungen aufwartet.
Einfach mal was anderes - eine gelungene Mischung.


Über mich 10.01.2011, 17.26 | (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

~Warmherzig und melancholisch~

31/2010
Hannas Töchter - Marianne Fredriksson

Hannah.jpgAls Anna ihre fast 90jährige Mutter Johanna im Pflegeheim besucht, ist diese nicht mehr ansprechbar. Anna ist zugleich traurig und wütend. So viele Fragen möchte sie noch stellen, so vieles möchte sie noch wissen über das Leben ihrer Mutter Johanna und ihrer Großmutter Hanna. Wie ist es gewesen vor fast hundert Jahren auf dem Land, als Hanna mit ihrem unehelichen Sohn Ragnar den Müller Broman heiratete? Wieso konnte sie sich später nie an das Leben in der Großstadt Göteborg gewöhnen? Wie hat sich ihre Mutter gefühlt, als der Vater starb, und warum hat sie niemals rebelliert gegen ihr tristes Hausfrauendasein? Jetzt ist es zu spät, all diese Fragen zu stellen. Anna - Tochter und Enkelin - begibt sich allein auf die Reise durch das Leben ihrer Mutter und Großmutter und findet mit Hilfe ihrer Aufzeichnungen Zugang zum Leben ihrer Vorfahren und vor allem zu sich selbst.
Marianne Fredriksson hat ein spannendes Buch über die Liebe geschrieben, in dem sie die drei einprägsamen Lebenslinien von Anna, Hanna und Johanna durch hundert Jahre schwedische Geschichte nachzeichnet.

Die ersten 170 Seiten mit der Geschichte über das bäuerliche Dasein der Großmutter Hanna in der schwedischen Provinz Värmland, nahe der norwegischen Grenze, haben mich total fasziniert und in ihren Bann gezogen. Beim folgenden Kapitel über Anna in der Gegenwart fiel ich aber leider nachhaltig in ein Spannungstief aus dem ich mich bis zum Schluß nicht mehr so wirklich erholt habe. Die Namensähnlichkeiten haben zudem das Lesen erschwert und für Verwirrungen gesorgt.
Generell aber find ich die Erzählung über 3 verschiedene Generationen und gut 100 Jahre Geschichte gelungen. Der Wechsel der Rolle der Frau in der Gesellschaft ist gut dargestellt und man stellt als Tochter auch direkt Vergleiche zu Mutter und Großmutter an und sucht Parallelen.


Über mich 02.01.2011, 21.35 | (6/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

~Empfehlenswert~

30/2010
Engel im Schnee - Stewart O´Nan

Engel.jpg1974 in der Kleinstadt Butler, Pennsylvania; ein verschneiter Winternachmittag. Der fünfzehnjährige Arthur Parkinson übt mit seiner High-School-Band. Plötzlich knallen Schüsse. Was Arthur da hört, ist der Mord an Annie Marchand, seiner früheren Babysitterin und dem Objekt seiner ersten erotischen Begierden. Annie ist eine hübsche junge Frau, der nichts im Leben gelingen will, nicht einmal, ihre Liebsten vor Schaden zu bewahren. Sie liebt ihren Mann Glenn und treibt ihn in den Alkoholismus; sie vergöttert ihre kleine Tochter Tara und mißhandelt sie beim geringsten Anlaß. Auch in Arthurs Leben geht manches schief. Seine Eltern lassen sich scheiden, seine Mutter fängt an zu trinken, er selbst wird zum Psychiater geschickt. Trotz seines fassungslosen Staunens über die unverständliche Erwachsenenwelt fängt er an, um sein Glück zu kämpfen, und wird mit der Liebe einer Schulfreundin belohnt. Indessen wenden sich die zerstörerischen Kräfte, die Annie gerufen hat, allmählich gegen sie selbst und ziehen sie in einen Strudel der Gewalt. Menschliche Ohnmacht und Unzulänglichkeit sind die treibenden Kräfte dieses bewegenden Romans. O´Nan schildert Annie Marchands unausweichliche Tragödie mit einer zarten Poesie, die unsentimentales Mitgefühl und genaueste Beobachtung verbindet.

Ein sehr ergreifendes Buch das nachdenklich macht. Und einem wieder mal vor Augen führt, dass auf jede Aktion eine Reaktion folgt und somit jeder auf gewisse Weise sein Glück selbst in der Hand hat, oder eben sein eigenes Unglück!! So leise geschrieben und dennoch so intensiv!!! Sehr empfehlenswert!


Über mich 27.12.2010, 20.57 | (0/0) Kommentare | TB | PL

~Schrei so laut du kannst - keiner wird dich hören!~

21/2010
Karen Rose - Todesschrei
Schrei.jpg

Er hat eine Vorliebe für mittelalterliche Folterinstrumente. Für seine Kunst überschreitet er jede menschliche Grenze. Er lässt seine Opfer um ihr Leben schreien. Doch dann heften sich Detective Vito Ciccotelli und Archäologin Sophie Johannsen an seine Fersen, und eine Jagd auf Leben und Tod beginnt.....




22/2010
Karen Rose - Todesbräute
Braut.jpg

Er hatte sie mit Sorgfalt ausgewählt. Mit Genuss entführt. Hatte sie zum Schreien gebracht. Schreie, lang und laut. Sie war die Erste gewesen, die er getöte hatte. Sie würde nicht die Einzige bleiben. Bald würden sie alle bezahlen. Bald würden sie wissen, dass er zurückgekehrt war!
Werden Special Agent Daniel Vartanian und Alexandra Fallon, die Schwester eines der Opfer, diesen wahnsinnigen Killer aufhalten können???


Karen Rose im Doppelpack *gg* Und das wirds mit Karen Rose aber auch gewesen sein. Diese insgesamt 1320 Seiten haben sich für mich wie Kaugummi gezogen, ich hab da jetzt über 4 Wochen hingelesen und mich wahrlich gelangweilt und auch einige Male geärgert.
Total verwirrte Plots, mit unzähligen überflüssigen Nebensträngen die jede aufkommende Spannung im Keim ersticken. Jedes amerikanische Klischee wird hier gnadenlos bedient und wir haben es natürlich ausschließlich mit Charakteren á la Barbie und Ken zu tun, denn dann lassen sich natürlich auch diese obligatorischen vermeintlichen Erotikszenen besser verkaufen - sind ja schließlich "Lady-Thriller"!!
Obendrein diese fürchterlich schwülstige Schreibweise. Und auch wenn wir es hier in beiden Fällen mit Serienmördern zu tun haben, diese Romane kommen über eine "Schmonzette" nicht hinweg und gehören für mich eigentlich ins Regal für Groschenromane. Ich kann diese Begeisterung für diese Autorin so gar nicht nachempfinden, aber die Vermarktung mag ja durchaus massenkompatibel sein.



Über mich 25.07.2010, 10.22 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

~Wie viel Wahrheit verträgt die Liebe?~

20/2010
Anna McPartlin - Wo Dein Herz zuhause ist

Herz.jpgDen glücklichsten Tag ihres Lebens hat Harri sich anders vorgestellt. An ihrem dreißigsten Geburtstag wollte sie mit James vor den Traualtar treten - doch stattdessen landet sie mit einer Panikattacke im Krankenhaus. Und das war schon der zweite Anlauf. Harri weiß nicht, was mit ihr los ist. Ist sie einfach bindungsunfähig? Oder hat ihre Angst tiefere Ursachen?
Die Eltern können die Verzweiflung ihrer Tochter nicht länger mit ansehen und entschließen sich, Harri und ihrem Zwillingsbruder George endlich die Wahrheit zu sagen. Denn Harris tiefsitzende Unsicherheit kommt nicht von ungefähr. Um wieder richtig zu leben - und lieben - zu können, muss Harri einen schmerzhaften und schweren Weg antreten.

Über die Aktion "Strubbel flattert" ist dieses Buch ins Haus geflattert. Weggeflattert von meinem Schnäuzelchen ;-)

Wieviel Wahrheit verträgt ein Mensch?? Plötzlich allen Wurzeln entledigt sich selbst zu finden?? Sind das nicht Ängste die ein jeder irgendwie in sich trägt? Und was wenn sie lebendig werden und aus den Ängsten Wahrheit wird??
Ohne zuviel vorweg nehmen zu wollen, ich fand die Parallelgeschichte unheimlich interessant und spannend. So realistisch, zumindestens bis kurz vors tragische Ende. Der Leser weiß lange vorher schon mehr wie die Protagonistin und könnte mit ihr leiden. Aber genau damit hatte ich meine Probleme, denn man kann so gut wie gar nicht mit- und nachempfinden wie es Harri geht. Da fehlt mir so der emotionale Tiefgang. Aber generell finde ich die Thematik und deren Umsetzung gut gelungen, und man kann tief in sich hören, wie man selbst mit so einer Dramatik umgegangen wäre. Und dass es sich jederzeit lohnt für das eigene Glück zu kämpfen und nicht aufzugeben.



Über mich 25.06.2010, 22.10 | (0/0) Kommentare | TB | PL

~Legendenstoff oder doch die Wahrheit?~

19/2010
Donna W. Cross - Die Päpstin

Papst.jpgIm bitterkalten Winter des Jahres 814 bringt die heidnische Frau des Dorfpriesters ein Mädchen zur Welt: Johanna. Sie wächst in einer Welt düsteren Aberglaubens auf, gegen den ihr Vater grausam zu Felde zieht; er läßt sogar die Hebamme des Ortes als Hexe verfolgen. Ein Mensch erkennt bei Johanna besondere Gaben - Aeskulapius, der Pädagoge aus dem fernen Byzanz, weist sie als einziges Mädchen in die Lehren der Philosophie und Logik ein. Doch beinahe wird Johanna ihr Wissensdurst zum Verhängnis. Nur der Ritter Gerold, ihr Freund und späterer Liebhaber, vermag sie vor dem grausamen Magister Odo zu bewahren. Nach einem verheerenden Feldzug der Normannen weiß sie endgültig: Frauen wie sie überleben in dieser Welt nicht. So geht sie als Mönch verkleidet ins Kloster Fulda. Als Medicus betritt sie Jahre später Rom, die Stadt des Papstes - wo die Wechselfälle des Schicksals sie schließlich selbst auf den heiligen Stuhl bringen.

Wenn man sich vorstellt, wozu die Kirche in all den Jahrhunderten im Stande war, dann mag es nicht unbedingt verwunderlich sein, wenn der Vatikan veranlasste die Chroniken zu fälschen um die mögliche Existenz von Päpstin Johanna unter allen Umständen zu verdecken. Und wenn man die Indizien verfolgt, welche die Autorin aufführt, die belegen sollen dass es eine Päpstin gegeben hat, dann ist man schon mal leicht geneigt aus der Legende die Wahrheit werden zu lassen. ;-) Andererseits lassen sich eben diese Indizien der Päpstinanhänger jederzeit auch entgegengesetzt interpretieren. Auf welcher Seite man letztendlich steht, muss ja jeder selbst entscheiden. Aber gäbe es diesen Mythos nicht, hätten wir diesen Roman auch nicht.

Und dieser Roman hat auch gut begonnen. Die Beschreibung über die Familie in der Johanna aufwächst. Ihr gesteigertes Bedürfnis an Wissen und wie sie das Elternhaus verlässt um eben diesem Drang nachgehen zu können. Und dann sackt er ab, der Spannungsbogen. Und da jagt ein Zufall den nächsten, und nimmt der Geschichte die Glaubwürdigkeit, zu vorhersehbar die einzelnen Handlungsstränge. Und es driftet ins klischeehafte ab. Johanna ist perfekt, die geborene Heldin der Alles gelingt, die Alles weiß, stets moralisch und geistig überlegen, allzeits souverän ist. Eine Überfrau, aber keine Frau die in einer Männerdomäne ums Überleben kämpft.
Aber dennoch möchte ich diesen Historienschmöker nicht schlecht reden. Er liest sich locker flockig und man möchte ja wissen wie es endet, und oh Wunder, zum Ende im Schweinsgalopp wird sie dann doch noch Päpstin ;-)

Mit der historischen Authentizität hat es Frau Cross wohl auch nicht so genau genommen wie ich nachlesen konnte. Hexenverfolgungen gab es z.B. erst in der Frühen Neuzeit, und Mais und Kartoffeln gabs in Mitteleuropa auch erst bedeutend später. Ein Roman ist Fiktion und somit hab ich alle Freiheiten, wenn ich als Autor aber auf gründliche Recherche ausdrücklich Wert lege, muss ich mir solche Kritik gefallen lassen. Was Frau Cross aber egal sein wird, denn sie hat mit diesem Buch guten Umsatz gemacht ;-)

Die Idee zu diesem Buch finde ich per se grandios. Aber diese Faszination ist leider auf der Strecke geblieben und hinterlässt bei mir am Ende so ein wenig einen Pilchernachgeschmack.



Über mich 23.06.2010, 21.16 | (7/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

~Gefrorene Seelen~

18/2010
Giles Blunt - Gefrorene Seelen

Seele.jpgIn der klirrenden Kälte des kanadischen Winters wird in einem Minenschacht, festgefroren in einem Eisblock, die grausig zugerichtete Leiche eines Mädchens gefunden. Und in der Provinzstadt Algonquin Bay sind noch drei weitere Teenager spurlos verschwunden. Detective John Cardinal glaubt, dass ein perverser Serienkiller sein Unwesen treibt. Doch die Wahrheit ist noch viel erschreckender...

Dies ist der erste Roman einer Reihe um Detective John Cardinal, ein Familienvater, der sich bereichert haben soll um die Psychiatrie zu finanzieren in der seine Frau dauerhaft untergebracht ist, wie ebenso das Yale-Kunststudium seiner Tochter. Offiziell wurde ihm die Ermittlerin Lise Delorme zur Seite gestellt um den Mordfall aufzuklären, inoffiziell  soll sie nebenher in Cardinals Vergangenheit wühlen.

Diese Sonderermittlung bringt einfach für meinen Geschmack zu viele Personen auf den Plan, zuviele Namen, und viele davon einfach unrelevant für den weiteren Verlauf und es lenkt einfach vom Hauptplot total ab und verwirrt.

Nach der ersten Leiche folgen weitere und man weiß recht bald wer dafür verantwortlich ist. Ein Teil der Geschichte wird dann aus seiner Perspektive heraus erzählt, und man kann versuchen seine psychopathischen Gedankengänge nachzuverfolgen. Die Beschreibungen der Folterungen sind manchmal schon recht sadistisch und grausam.

Dieser Thriller ist wirklich interessant und man legt ihn auch bis zum Ende nicht zur Seite, dennoch ist Spannung hier irgendwie fehl am Platz und auch ein fulminantes Ende sucht man vergeblich. Ich würde sagen, der Autor hat ein ordentliches stabiles Grundgerüst geschaffen, dem es an vielen Stellen an der richtigen Verkleidung mangelt.



Über mich 16.06.2010, 14.22 | (5/5) Kommentare (RSS) | TB | PL



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