30/2010
Engel im Schnee - Stewart O´Nan1974 in der Kleinstadt Butler, Pennsylvania; ein verschneiter
Winternachmittag. Der fünfzehnjährige Arthur Parkinson übt mit seiner
High-School-Band. Plötzlich knallen Schüsse. Was Arthur da hört, ist
der Mord an Annie Marchand, seiner früheren Babysitterin und dem Objekt
seiner ersten erotischen Begierden. Annie ist eine hübsche junge Frau,
der nichts im Leben gelingen will, nicht einmal, ihre Liebsten vor
Schaden zu bewahren. Sie liebt ihren Mann Glenn und treibt ihn in den
Alkoholismus; sie vergöttert ihre kleine Tochter Tara und mißhandelt
sie beim geringsten Anlaß. Auch in Arthurs Leben geht manches schief.
Seine Eltern lassen sich scheiden, seine Mutter fängt an zu trinken, er
selbst wird zum Psychiater geschickt. Trotz seines fassungslosen
Staunens über die unverständliche Erwachsenenwelt fängt er an, um sein
Glück zu kämpfen, und wird mit der Liebe einer Schulfreundin belohnt.
Indessen wenden sich die zerstörerischen Kräfte, die Annie gerufen hat,
allmählich gegen sie selbst und ziehen sie in einen Strudel der Gewalt.
Menschliche Ohnmacht und Unzulänglichkeit sind die treibenden Kräfte
dieses bewegenden Romans. O´Nan schildert Annie Marchands
unausweichliche Tragödie mit einer zarten Poesie, die unsentimentales
Mitgefühl und genaueste Beobachtung verbindet.Ein sehr ergreifendes Buch das nachdenklich macht. Und einem wieder mal vor Augen führt, dass auf jede Aktion eine Reaktion folgt und somit jeder auf gewisse Weise sein Glück selbst in der Hand hat, oder eben sein eigenes Unglück!! So leise geschrieben und dennoch so intensiv!!! Sehr empfehlenswert!