Ausgewählter Beitrag

Solides Debüt - Interessantes Thema

>>>Knochenfinder - Melanie Lahmer<<<

Genre: Deutscher Krimi / Siegen
Taschenbuchausgabe: 463 Seiten

Knochenfinder.jpegKurzbeschreibung: Ein Schüler verschwindet spurlos. Wenig später wird in einem Geocaching-Versteck im Rothaargebirge ein Finger gefunden, und an der Schule des Vermissten kursieren brutale Gewaltvideos. Kommissarin Natascha Krüger und ihre Kollegen suchen nach einem Täter - und ahnen nicht, welches grausame Spiel dieser mit ihnen spielt. Denn kurz darauf gibt es einen weiteren Geocaching-Fund ...

Stell Dir vor, Du bist Hobby-Geocacher und läufst mit Deinem GPS-Gerät durch den Wald.Endlich am Ende Deiner Suche angekommen, buddelst Du den Cache aus dem Waldboden, öffnest ihn und findest neben allerlei Krimskrams und Logbuch ….. Knochen mit verwesendem Fleisch!!!
Während die Leichenteile eindeutig als menschlicher Finger analysiert werden, wird eine weitere Cache-Dose mit einem zweiten Finger gefunden.

Das ruft die Siegener Kripo um die Kommissare Natascha Krüger und Hannes Winterberg auf den Plan. Gehören diese Finger etwa zu dem seit wenigen Tagen vermissten Jugendlichen René Staudt? Jagt die Polizei einen Mörder, oder lebt das Opfer mit den fehlenden Fingern noch??
Welche Rolle spielen dabei diese Gewaltvideos die an Renés Schule grassieren und hat vielleicht sogar Winterbergs eigener Sohn seine Finger mit im Spiel??

Warum in die Ferne schweifen, wo wir doch gute Autoren auch hier in Deutschland haben, die gute und handfeste Kriminalromane abliefern.
Die Handlung spielt im Siegerland, einbebettet zwischen Rothaargebirge und Westerwald. Ein sehr waldreiches Gebiet, das zum Geocachen nahezu prädestiniert ist.Die Story wirkt dank eingebrachtem Lokalkolorit sehr authentisch – so führt die Spurensuche die Ermittler auch mal in einen stillgelegten Erzstollen.

Toll finde ich die Idee um das Thema Geocaching, dass sich ja immer größeren Beliebtheit erfreut. (zwischenzeitlich gibt es wohl mehrere Romane dazu, dies ist aber mein erster den ich gelesen habe). Einen sehr interessanten Aspekt fand ich auch die Synästhesie. Die gekoppelte Wahrnehmung von Dingen, wie z.B. Farbe und Temperatur. Eine Eigenschaft die der Kommissarin Krüger inne wohnt und manchesmal in ihre Ermittlungsarbeit mit einfließt.

Der Täter spielt Katz und Maus mit den Ermittlern und die Autorin webt mehrere Spannungsfäden die den Leser in die Irre führen. Ich war am Ende über die Auflösung überrascht.
Leicht und flüssig geschrieben, sehr kurzweilig zum Lesen. Kein blutrünstiger Thriller, sondern ein solider Krimi, der sehr spannend aufgebaut ist und mit von herkömmlicher Ermittlungsarbeit geprägt ist. Nichts desto Trotz gibt es Momente mit Nervenkitzel die dem Leser durchaus unter die Haut gehen werden.
Die Spannung lebt von der dichterischen Freiheit, doch ein klein wenig unrealistisch wurde es im letzten Drittel dann doch.

Und ein weiterer Punkt der mich ein bisserl gestört hat: In vielen Krimis von Autorinnen kommt man an Liebeleien nicht vorbei. So ist auch hier die Hauptprotagonistin einem Flirt zu einem Kollegen nicht abgeneigt. Ich brauch im Krimi nicht unbedingt den Romantikfaktor und hier wirkte er ein wenig hölzern.

Meine Meinung auf den Punkt gebracht komme ich auf 4 Herzen und kann diesen Roman guten Gewissens weiterempfehlen.


Ein herzliches Dankeschön geht an Blogg-Dein-Buch und den Verlag Bastei-Lübbe die mir das Rezensionsexemplar überlassen haben.

Ãœber mich 24.09.2012, 14.05

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Kommentare zu diesem Beitrag

4. von Agnes

Ich werde das Buch mal in meine Bücherliste schreiben, nach Deiner Beschreibung wird mir das sicher zusagen.
Es dauert nur immer, bis bei uns in der Bibliothek neue Bücher aufgenommen werden, das nervt mich manchmal, weil ich mich dann nach einem Jahr nicht mehr erinnere was ich zu dem Buch gelesen habe.
LG
Agnes

vom 26.09.2012, 17.40
3. von Micha

Hallo Kerstin
die Nr. 1 in Sachen deutscher Krimi ist übrigends Jacques Berndorf. Der ehemaliger Kriegsberichterstatter schreibt Krimis, die in der Eifel spielen, wo ich herkomme. Ich habe ihn als Kind persönlich kennen gelernt. Damals war er unser Nachbar und ich habe als Kind die Erdbeeren in seinem Garten geklaut und bin von ihm erwischt worden. LG Micha

vom 24.09.2012, 19.03
2. von April

Das klingt interessant und ich werde ihn mal auf meine Liste setzen, den Roman.
Herzliche Grüße, April

vom 24.09.2012, 16.28
1. von Elke

Danke für diese Rezension. Das hört sich gut an. - Übrigens gefält mir dein neues Blogdesign ausnehmend gut. Du hast dich völlig von dem Verspielten getrennt. Es sieht herrlich übersichtlich und aufgeräumt aus.
Lieben Gruß
Elke

vom 24.09.2012, 14.45


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