Seit einigen Wochen gehört "Der Däumling" zu unserem Gute-Nacht-Ritual.
So wie meine Mama meiner Schwester und mir allabendlich schon immer erfundene Geschichten vom "Damanickeling" (bayrische Ausgabe vom Däumling *gg*) erzählte, so lass auch mir nun jeden Abend spontan ein Abenteuer für den kleinen Däumling einfallen.
Gestern war er beispielweise in München im Tierpark Hellabrunn und hatte auf dem Kopf einer Giraffe einen herrlichen Ausblick auf den Zoo. Die Tage davor war er im Wald Schwammerl und Beeren sammeln und weil er von beiden so viel gefunden hatte dass es für ihn allein zuviel zum Essen war, hatte er die Wichtelfamilie zu Schwammerlsuppe, Knödel und Beerenkompott geladen.
Letzte Woche war der kleine Däumling im Kindergarten. Er hatte im Wald, dort wo auch sein kleines Häuschen steht, eine Gruppe Kindergartenkinder beim Ausflug getroffen und ist ihnen spontan zurück gefolgt ins Dorf. Dort stand er dann, im Kindergarten und wusste nicht wie er wieder herauskommen sollte. Alle Türen und Fenster waren geschlossen. Zu seinem grossen Schreck kam noch hinzu dass ihn ein kleiner Bub entdeckt hatte und ihn unbedingt fangen wollte. Das Schlimmste was dem kleinen Däumling passieren kann.
Aber die Rettung nahte. Ein kleiner Mäuserich pfeifte dem Däumling zu und nahm ihn fluggs mit in sein Mauseloch. Dort erst mal in Sicherheit schleuste ihn der Mäuserich durch geheime Mausegänge ins Freie, und der Däumling machte sich ganz schnell und schrecklich erleichtert auf nach Hause in sein kleines Häuschen im Wald.
Heute mittag dann, als ich unseren Sprössling vom Kindergarten abholte, war der Hausmeister gerade in der Küche damit beschäftigt Mausefallen aufzustellen.
Tizian bangt nun um den Däumling, der sich ja vielleicht mal wieder zu einem Besuch im Kindergarten hinreissen lässt.
Ich hingegen bange eher um den Mäuserich und seine Familie. Sicherlich gehören Mäuse nicht in eine Kindergartenküche, aber muss es denn gleich so brutal zugehen??