Hier herrscht momentan Ruhe! Sorry!
In mir selbst schauts hingegen ganz anders aus. Ich bin Alles andere, nur nicht ruhig.
Ich bin innerlich so aufgewühlt, so hin- und hergerissen, komme mir vor
wie ein Hamster im Laufrad. Habe Herzrasen und das undefinierbare
Gefühl keine Luft zu bekommen.
Äusserlich ist mein Zustand an abgebissenen Fingernägeln sichtbar.
Zudem laboriere ich seit dem Wochenende an einem fiebrigen Infekt, der
meinem Grundzustand nicht wirklich förderlich ist. Ich kann mich im
Moment selbst nicht leiden.
Derweilen hätte ich doch Grund zur Freude. Wir haben die Zusage für das Haus!
Die Vermieter hatten uns sogar noch am Sonntag zum Kaffee eingeladen,
um in ungezwungener Atmosphäre (ohne Makler) noch einige Feinheiten zu
besprechen. Ein sehr sympathisches Ehepaar mit denen wir es, glaube ich,
sehr gut getroffen haben, und sie natürlich mit uns ;-)
Jetzt geht es nur noch an die Unterschriften auf dem Mietvertrag. Die
Kündigung für die Wohnung ist vorbereitet und auch mein Chef ist schon
informiert, damit mein Homeoffice rechtzeitig zum 01. Mai verlegt
werden kann. Der neue Kindergarten hat im März Tag der offenen Tür, wo
wir uns alle umschauen können und Sohnemann auch fürs neue
Kindergartenjahr gleich anmelden können.
Und
genau das ist wahrscheinlich eine der Ursachen für mein Unwohlsein. Ich
hatte bis zuletzt gehofft hier in der Stadt ein Objekt zu finden das
für uns massgeschneidert ist und meinen Sohn nicht aus seinem sozialen
Umfeld reisst. Er in seiner Tagesstätte bei seinen Freunden bleiben
kann. Von vielen Seiten hat man versucht mich diesbezüglich zu
beruhigen, dass Kinder in dem Alter das noch leicht "wegstecken".
Dennoch hab ich massive Bauchschmerzen dabei, denn ich weiß wie der
kleine Mann ist. Er ist sehr zurückhaltend, abwartend und braucht einen
Fixpunkt. Den hat er nach nun nach vielen Monaten in 2 Kindern
gefunden. Er ist mir da nicht unähnlich und weiß wie man sich fühlen
kann.
Andererseits so ein Objekt wie wir es gesucht haben ist hier in
Weilheim so gut wie nicht zu bekommen. Mit der Aussage blasen auch
sämtliche Makler ins selbe Horn. Man hat uns nicht viel Hoffnung
gelassen, und im Grunde genommen wussten wir das ja auch selbst.
Und ich darf natürlich auch die Vorzüge nicht ausser acht lassen. Wir wohnen momentan an einer Hauptverkehrsstraße. Verkehrsmessungen haben eine Belastung durch ca. 9000 Fahrzeuge in 24 Stunden ergeben. An die Lautstärke haben wir uns ja mittlerweile gewöhnt, nicht aber an den Feinstaub den man riechen und sehen kann. Eine zusätzliche Belastung für unseren asthmageplagten Junior. Was ja mit der Hauptgrund ist warum wir uns umorientieren.
In Zukunft wohnen wir quasi am Feldrand. Da fahren vielleicht täglich 3 Autos, unseres eingerechnet.
Wir haben fast ausschließlich Laminat im Haus und keinen hausstaubmilbenverseuchten Teppich mehr.
Wir lassen unsere reizende Nachbarin zurück und brauchen keine Angst haben dort durch laute Musik unsere Nachtruhe zu verlieren.
Und selbstverständlich sehe ich auch die Vorteile für unseren Jüngsten. Er hat dort noch 1 Jahr Kindergarten im Dorf und wird dann mit seinen neuen Kollegen eingeschult. Dorfschule. Was Besseres gibt es ja eigentlich gar nicht.
Er kann sich herrlich im Garten austoben, Platz genug hätte er. Und wenn ihm dieser doch nicht reicht, hat er ringsum Wiesen und Felder. Er kann Fahrrad fahren ohne auf Autos achten zu müssen.
Und nicht vergessen darf man, bis nach Weilheim sind es über den Feldweg gerade mal 2 Kilometer. Er kann seine Freunde jederzeit besuchen, und sie ihn natürlich auch.
Sohnemann selbst sieht das zumindestens im Moment sehr entspannt. Er freut sich auf das Haus, den Garten und das Piratenhochbett das wir ihm versprochen haben. Aber er kann die Tragweite auch leider noch nicht abschätzen.
Ich merke ich versuche mich selbst zu beruhigen *gg* Und ich hab jetzt doch mehr geschrieben als ich eigentlich vor hatte, aber es tut mir gut mein Chaos da oben ein wenig zu sortieren.
Vielleicht schaut ja Alles schon wieder anders aus wenn der Mietvertrag unterschrieben und die Anmeldung für den Kindergarten eingetütet ist. Wenn es noch Konkreter wird und ich mit meiner Angst nicht mehr zurück kann.
Ich bin ein Mensch der mit Veränderungen sowieso nur schwer zurecht kommt, und wenn dann obendrein nicht Alles so passt wie ich mir in meinem verrückten Kopf das vorgestellt habe, dann ist es ganz vorbei.
Unser neues Domizil ist also Polling. Nicht bei Mühldorf und nicht in Tirol ;-) Auf die Schnelle hab ich ein paar Fotos von einem unserer zahlreichen Spaziergänge gefunden, damit ihr Euch ein Bild machen könnt wie idyllisch es dort ist. Die Ausblicke hab ich Euch ja beim letzten Mal gezeigt, das sind jetzt Einblicke ins Dorf.
Ich werde weiter berichten. Alles Liebe bis dahin, und ich wünsche Euch noch eine schöne Woche!